Mein Yogaweg

Zum ersten Mal mit Yoga in Berührung gekommen, bin ich nach der Geburt meines Sohnes. Es war zunächst eine sehr körperlich orientierte Praxis. Ich wollte ganz einfach wieder fit und stark werden, mich in meiner Haut wohlfühlen. Zunächst ist das Gegenteil passiert. Ich habe mich verglichen, in der allzu scheinenden und erleuchteten Yogawelt sehr unwohl gefühlt. Nach und nach konnte ich aber die Selbstzweifel hinter mir lassen und auch die Worte meiner damaligen Lehrerin öffneten langsam mein Herz. Ich hörte auf mich zu vergleichen (zumindest fast) und erkannte immer mehr seelische und körperliche Traumata. Ich bekam mehr Bezug zu meinem Körper, meiner Hülle, meiner Seele, meinem Wesen, meinen Gefühlen und merkte schnell, wie kompakt und gleichzeitig durchlässig wir alle sind. Meine Yogalehrerausbildung machte ich aus einem inneren Impuls heraus. Ich war auf der Suche nach meinem Weg, ich brauchte Kraft und spürte damals tief in mir, dass der Yoga mich begleiten kann, mir wegweisend, liebevoll, behutsam und manchmal auch energisch zur Seite stehen wird. genau so kam es dann auch. Gleich zu Beginn der Ausbildung hatte ich mit starken körperlichen Beschwerden zu kämpfen, die mir eine Asana-Praxis nahezu unmöglich machten für eine ganze Weile. Ich war also gezwungen, mich auf Yoga abseits der Körperlichkeit zu konzentrieren und genau diese Notwendigkeit hatte ich gebraucht. Ich verstand beim Reflektieren der alten Schriften, bei der Meditation auf ein mal, wieviel Yoga man in seinem Alltag erleben kann, ohne auch nur einen Fuß auf die Matte setzen zu müssen. Ich wurde weicher zu mir und anderen, ließ mich mehr treiben, vertraute mehr auf den Fluss des Lebens. All dies half mir enorm, als zum Ende meiner Ausbildung die Diagnose Krebs mein Leben und meine gesundheitliche Jungfräulichkeit erschütterte. Ich lernte im Laufe meiner Erkrankung und Genesung in Form von Weiterbildungen Hormonyoga und v.a. den wunderbaren Anusara Yoga kennen und lieben. Im Anusara wird jeder Mensch in seiner Vollkommenheit gesehen und das Zusammenspiel aus innerer Stabilität und liebevoller Durchlässigkeit haben mehr Balance in mein Leben gebracht. Diese wunderbare tantrische Ausrichtung mit der lebensbejahenden, verfeinernden Perspektive, das Leben zu umarmen in all seiner Schönheit, Tiefe und Wahrhaftigkeit, hat mich wieder zurück in meine Zuversicht begleitet.

Um noch mehr Menschen auch gerade im Kontext der Praxisarbeit zu begleiten, habe ich mich im Bereich polyvagalorientierter Yogatherapie und Yoga bei Tod, Trauer und Krankheit vertiefend weitergebildet.

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